Wilde Trolle und gefährliche Raubkatzen im Kulturgebäude am 29.01.2012

Von Gabi Muth

Heilbronner Stimme am 31.01.2012

Leingarten - Lampenfieber pur herrscht am Sonntagnachmittag bei den Nachwuchschören des Liederkranzes. Die einen tragen kunterbunte Kostüme, die anderen hüpfen mit wild frisierten Haaren durch den Saal im Kulturgebäude. Die Aufregung hat ihren Grund: Schließlich wollen die Jungen und Mädchen ihr Publikum gleich mit zwei Musicals begeistern. Doch bis es soweit ist, müssen sich die jungen Akteure noch etwas gedulden.

Denn zunächst dankt Vereinschef Jochen Rummel allen Helgas im Saal. Warum ist schnell erklärt: "Dank des Tiefs Helga, das derzeit unsere Wetterlage bestimmt, haben wir auf alle Fälle eine Winterfeier." Angesichts der milden Temperaturen in den vergangenen Wochen wäre die Veranstaltung sonst zum Frühlingsevent geworden.

Erinnerungen Der gemischte Chor eröffnet den musikalischen Reigen des Nachmittags. Zig Augenpaare sind auf Dirigent Gerhard Noé gerichtet. Der Vollblutmusiker, der alle Liederkranz-Chöre leitet, gibt Ton und Takt an. "Cinéma, Cinéma" erzählt aus der Zeit, in der die Bilder laufen lernten. Erinnerungen an Fred Astaire und Charlie Chaplin werden wach.

Schwermütig klingt der musikalische Auszug aus Andrew Lloyd Webbers "Tanz der Vampire" durch den Saal, ehe sich der Chor mit "Wochenend’ und Sonnenschein" von seiner beschwingten Seite zeigt.

Und dann stehen sie auch schon in den Startlöchern - die Jüngsten des Vereins, die Wakadudels. Im Sturm erobern die Drei- bis Sechsjährigen die Herzen im Saal, singen Heinz Rühmanns Filmklassiker "La Le Lu" und sind bei "Jetzt flipp ich aus" top in Form. Dann folgt das Musical vom Zirkus im Hinterhof. Als Zirkusdirektor, als lustige Clowns, die kunterbunt auf der Flöte spielen oder als gefährliche Raubtiere, die durch den brennenden Reifen des Dompteurs springen, begeistern sie ihr Publikum.

Hingucker Und auch die Heartsounds, der Chor, dem die größeren Jungen und Mädchen angehören, haben viel geübt. Sie präsentieren sogar englische Songs, wie Rod Stewards "Sailing". Der Hingucker des Nachmittags ist das Musical über die tollen Trolle.

Drei Kinder haben sich ins Reich der Zauberwesen verirrt. Die wilden Unholde nehmen sie gefangen und wollen sie auffressen. "Braten, backen, kochen oder roh?" raunt es durch die Menge der Trolle, die in Jutesäcken stecken und deren Haare wild zu Berge stehen. Eine gute gesangliche und schauspielerische Leistung der Kinder und Jugendlichen. Am Ende kommen die Kinder für eine große Lieferung Pfannkuchen frei. Und so endet der Nachmittag mit beschwingten Melodien des Chores Tonitus und reichlich Applaus für die vielen Akteure.

 

Die tollen Trolle

„Ah, Menschen!...Können wir die auffressen?“

Wenn es nach den tollen Trollen ginge, wären die beiden Kinder Julia und Marius, die sich im Wald verirrt haben und ins Land der Trolle geraten sind, ruckzuck im Kochtopf gelandet. Trolle sind bei der Wahl ihres Mittagessens nicht gerade wählerisch, denn der Speiseplan im dunklen Wald ist nicht üppig, da kommen zwei Menschenkinder gerade recht – die sind bestimmt lecker egal ob roh, gedünstet oder gekocht. Den beiden verängstigten Kindern gefällt die Aussicht, demnächst im Kochtopf zu landen, natürlich nicht, und so zählen sie alle die geschmacklichen Nachteile auf, die so ein Kind nun mal hat. Doch die Trolle lassen sich selbst von Schweißfüßen nicht abschrecken. Julia und Marius müssen all ihre Ideen aufbieten, um sich aus ihrer misslichen Lage zu befreien und die Trolle zufrieden zu stellen.

 

Zirkus im Hinterhof

„Zirkus in einem Hinterhof? Wie geht denn sowas?“

Schauplatz ist der Hinterhof eines Mietshauses. Hierher kommen die Drehorgelmänner, bringt der Postbote ein Paket, aus dem allerlei Musikinstrumente herausfallen, spielen die Kinder Zirkus, unterhält sich ein Kind mit seinem Echo hinter den Mülltonnen und kämpft Dackel Toni vergeblich um seine Salamiwurst-Beute. Ein fantasievolles Spiel bei dem die Wakadudels sich so richtig austoben können erwartet sie.

 
Go to top
JSN Boot template designed by JoomlaShine.com