Waren Sie schon einmal in Venedig, oder noch ein Stück weiter in Rom? Dorthin hatte der Liederkranz Leingarten seinen diesjährigen Jahresausflug am Samstag, den 25.Juli angedacht. Um jedoch beide großartigen Städte an einem Tag erleben zu können, einigte man sich als Kompromiss auf das bequem erreichbare Reiseziel Bamberg. 

„Bamberg ist wie Rom auf sieben Hügeln errichtet, wie Venedig von Wasseradern durchzogen und noch zusätzlich mindestens so schön wie die Altstadt von Prag, in der die selben Baumeister wirkten“ - so zumindest fasst es der Volksmund zusammen. Um dieses zu überprüfen bedurfte es natürlich einer qualifizierten Stadtführung. Der Zeitplan, mit der Abfahrt um 7:00 Uhr ab Leingarten Kulturzentrum wurde von allen  41 Teilnehmern/innen mit deren Angehörigen oder Freunden pünktlich eingehalten. Ein hochmoderner Superliner der Müller Busreisen erwartete uns dort bereits. Mit diesem ging es über die A81 an Würzburg vorbei - schon mit ersten Sangeseinlagen - zum Zielort; unterwegs war bei einer Rast ein Frühstück eingeplant, bei dem es den Gästen an nichts fehlen sollte. Die angefragten zwei Stadtführerinnen konnten uns wie vorgesehen an der Kongress- und Konzerthalle der Bamberger Symphoniker um 10:30 Uhr zur Stadtführung in Empfang nehmen. In zwei Gruppen zogen wir bei herrlichem Wetter zu einigen Höhepunkten der UNESCO Weltkulturerbestadt, die auf 1000 Jahre Historie zurückblicken kann. Hierzu gehört obligatorisch das Alte Rathaus, inmitten der Regnitz mit seinen prachtvollen barocken „Graffitis“ und nur über eine alte  Brücke aus dem 12.Jahrhundert erreichbar.

Hier hatten wir bei strahlender Sonne einen herrlichen Blick auf das sogenannte Klein-Venedig, seine malerischen ehemaligen Fischerhäuser entlang des Flusses und auf das imposante ehemalige Benediktinerkloster auf dem Michaelsberg. Die Besichtigung ging dann weiter zum 1237 geweihten Dom, in dem sich neben der berühmtesten mittelalterlichen Reiterstatue  - dem „Bamberger Reiter“ - das von Tilman Riemenschneider gestaltete Kaisergrab Heinrichs II. und seiner Frau Kunigunde, das einzige Papstgrab nördlich der Alpen (Clemens II.) befindet - diese Punkte jedoch nur auf den Bildertafeln der Stadführerin. Hinter der Neuen Residenz, die im 17. und beginnenden 18. Jahrhundert in zwei Bauphasen entstand, besuchten wir den barocken Rosengarten und hatten von dort einen Überblick über die Altstadt. Die 2-stündige Stadtführung empfand man durchaus kürzer auf Grund der vielen interessanten Geschichten, die es zu hören und bestaunen gab; nach dieser erholten wir uns dann in einem alten typischen Brauerei-Gasthof bei hervorragendem gemeinsamen Mittagessen. Wer das typische Rauchbier testen wollte, hatte hier seine Möglichkeit. Dann ging es weiter zu einer Flussfahrt auf der Regnitz und dem Main-Donau Kanal bis in den Hafenbereich Bambergs.

Im Gegensatz zu Heilbronn mit seinem ebenfalls interessanten Hafengeschehen legen in Bamberg zusätzlich zum Handelsbetrieb pro Jahr mittlerweile ca. 600 Flusskreuzfahrtschiffe im Bayernhafen an - zwei von diesen imposanten Luxus-Schiffen mit 195m Länge konnten auch wir bestaunen. Das Programm kam mit dieser entschleunigenden Flussfahrt zurück bis zum Anlegepunkt beim alten Kranen dann zum Ende und es stand die Rückfahrt an. Zufrieden und mit einigen weiteren Liedern auf den Lippen, wie es sich für einen Chor gehört, fuhren wir zurück nach Leingarten und ließen die Eindrücke in kleinerer Gruppe im „Alten Bahnhof“  noch gemütlich ausklingen. Allen Organisatoren/innen ein herzliches Dankeschön für diese schönen Stunden.

j&a.r.