Eichbott-Halle Leingarten - 06.11.1999
Mitwirkende:
Luz Angelica Riveros Vitar, Sopran
Klaus Kächele, Tenor
Kenneth Lewis, Bariton
Johannes Wieczorek, Texte
Bach-Kollegium Mannheim
Tanzensemble der Amsterdamer Hochschule der Künste
Chöre des Liederkranz Leingarten
Leitung: Gerhard Ulrich Noé
Carmina Burana
Der codex buranus, nach seinem ursprünglichen Aufbewahrungsort Benediktbeuren benannt, ist eine mittelalterliche Sammelhandschrift.
Er enthält über 250 überwiegend lateinische Gedichte, untermischt mit mittelhochdeutschen Versen und romantischen Einsprengseln.
Aus dieser riesigen Fundgrube hat Orff wenige Gedichte, zum Teil nur Bruchstücke ausgewählt, neu zusammengestellt und neu vertont. Das Werk entstand in den Jahren 1935/36 und wurde 1937 uraufgeführt. Leitidee ist die Gestalt der Fortuna, Chiffre für die Schicksalsverfallenheit des Menschen. Der Chor "Fortuna Imperatrix Mundi" bildet als anfangs- und Schlusschor die klammer des Werkes. Die Bilder des ersten Teils hat Orff unter die Devise: "primo vere" gestellt, es sind Frühlingsgedichte, die das erwachende leben in dieser Jahreszeit beschreiben. Im zweiten Teil - "in taberna" überschrieben - erklingen deftige Trink-, Sauf-und Spielerlieder. Neben der schon in Mannheim weithin berühmt gewordenen Vagantenbeichte sind ironisch-parodierende Stücke zu hören, wie das des gebratenen Schwanes oder des betrunkenen Abtes. Im "cour d'amour", dem dritten Teil wird die liebe in all ihren Facetten besungen. Höhepunkt ist der Anruf "ave formosissima", eine hymnische Preisung der irdischen liebe, festgemacht an den Symbolfiguren Blanziflor, Helena und Venus.
Er enthält über 250 überwiegend lateinische Gedichte, untermischt mit mittelhochdeutschen Versen und romantischen Einsprengseln.
Aus dieser riesigen Fundgrube hat Orff wenige Gedichte, zum Teil nur Bruchstücke ausgewählt, neu zusammengestellt und neu vertont. Das Werk entstand in den Jahren 1935/36 und wurde 1937 uraufgeführt. Leitidee ist die Gestalt der Fortuna, Chiffre für die Schicksalsverfallenheit des Menschen. Der Chor "Fortuna Imperatrix Mundi" bildet als anfangs- und Schlusschor die klammer des Werkes. Die Bilder des ersten Teils hat Orff unter die Devise: "primo vere" gestellt, es sind Frühlingsgedichte, die das erwachende leben in dieser Jahreszeit beschreiben. Im zweiten Teil - "in taberna" überschrieben - erklingen deftige Trink-, Sauf-und Spielerlieder. Neben der schon in Mannheim weithin berühmt gewordenen Vagantenbeichte sind ironisch-parodierende Stücke zu hören, wie das des gebratenen Schwanes oder des betrunkenen Abtes. Im "cour d'amour", dem dritten Teil wird die liebe in all ihren Facetten besungen. Höhepunkt ist der Anruf "ave formosissima", eine hymnische Preisung der irdischen liebe, festgemacht an den Symbolfiguren Blanziflor, Helena und Venus.
Carl Orff (1895-1982)
Orff studierte ab 1913 Komposition an der Münchner Akademie für Tonkunst. Danach strebte er eine theaterlaufbahn an. Er war Kapellmeister an den Münchener Kammerspielen, wirkte nach kurzer Verpflichtung zum Kriegsdienst 1918 am Nationaltheater Mannheim und wechselte im Herbst desselben Jahres an das Hoftheater Darmstadt.
Neben seiner praktischen Tätigkeit komponierte er Instrumentalwerke, 13 Liederzyklen und eine Fülle von Bühnenwerken. Die bekanntesten davon sind "die kluge", "die Bernauerin" und natürlich die "carmina burana". Ein weiterer Schwerpunkt seines Schaffens war die Musikerziehung. Mit der Malerin und Schriftstellerin Dorothee Günther entwickelte er das "Orff'sche Schulwerk", zu dessen Verwirklichung mit Karl Maendler das "Orff'sche Instrumentarium". Von 1950-1960 leitete er eine Meisterklasse für Komposition an der staatlichen Hochschule für Musik in München. Zu den Besonderheiten seines Personalstils gehören: eine enge Verbindung von Sprache, Musik und Bewegung, bord-Unklänge und Ostinati als Fundament für Melodie-Improvisationen im Organastil, dissonante aber nicht auflösungs-bedürftige Klänge, die die funktionale Harmonik ersetzen, eine kraftvolle aber differenzierte Rhythmik und Dynamik. Für seine Verdienste um die Musikerziehung erhielt Orff viele politische und künstlerische Auszeichnungen.
Neben seiner praktischen Tätigkeit komponierte er Instrumentalwerke, 13 Liederzyklen und eine Fülle von Bühnenwerken. Die bekanntesten davon sind "die kluge", "die Bernauerin" und natürlich die "carmina burana". Ein weiterer Schwerpunkt seines Schaffens war die Musikerziehung. Mit der Malerin und Schriftstellerin Dorothee Günther entwickelte er das "Orff'sche Schulwerk", zu dessen Verwirklichung mit Karl Maendler das "Orff'sche Instrumentarium". Von 1950-1960 leitete er eine Meisterklasse für Komposition an der staatlichen Hochschule für Musik in München. Zu den Besonderheiten seines Personalstils gehören: eine enge Verbindung von Sprache, Musik und Bewegung, bord-Unklänge und Ostinati als Fundament für Melodie-Improvisationen im Organastil, dissonante aber nicht auflösungs-bedürftige Klänge, die die funktionale Harmonik ersetzen, eine kraftvolle aber differenzierte Rhythmik und Dynamik. Für seine Verdienste um die Musikerziehung erhielt Orff viele politische und künstlerische Auszeichnungen.
Bilder aus der Carmina-Aufführung des Liederkranz Leingarten
Chor, Orchester und Ballett
Der Chor des Liederkranz Leingartens
Tanzensemble der Amsterdamer Hochschule der Künste
Der Kinderchor
Gerhard U. Noé ( Dirigent) Luz Angelica Riveros Vitar (Sopran)
Klaus Kächele (Tenor) Kenneth Lewis (Bariton)
Johannes Wieczorek (Texte)