Musikalisches Sahnebonbon ist in Arbeit

Von Josef Staudinger - Heilbronner Stimme am 17.11.2011

Leingarten - Fleißig und konzentriert arbeitet der Liederkranz Leingarten auf den Konzert-Höhepunkt des Jahres hin. Noch zwei Wochen haben Dirigent Gerhard Ulrich Noé und die 60 Aktiven bis zur Aufführung der Weihnachtskantate "Der Stern von Bethlehem" von Joseph Gabriel Rheinberger. Um die Qualität des Chores zu verfeinern und zu stabilisieren, hat der Verein für die "heiße Probenphase" die Stimmbildnerin Sandra Lang-Hempel aus Ludwigsburg verpflichtet.

Studium - Die 37-jährige Sopranistin und Gesangslehrerin unterrichtet in Freiberg an der Musik- und der Kasteneck-Grundschule sowie an der Pädagogischen Hochschule in Ludwigsburg. Ihr Gesangsstudium hat sie an der Berliner Universität für Künste absolviert.

Die Notenblätter liegen auf den Stühlen, als die Chormitglieder an diesem Übungsabend ihre Plätze einnehmen. "Im Großen und Ganzen sind wir mit dem Stück durch", meint Gerhard Ulrich Noé. Nur an ein paar diffizilen Passagen und Übergängen hapert es noch: "Aber das kriegen wir hin." Bereits nach den Osterferien hat der Leingartener Chor mit dem Einstudieren der Weihnachtskantate begonnen. Bei einem Proben-Wochenende in Löwenstein soll das Stück seinen letzten Schliff bekommen.

Rheinbergers 1891 komponierter "Stern von Bethlehem" ist ein stimmungsvolles und lyrisches Werk für Chor, Soli und großes Orchester. In neun Szenen wird die Weihnachtsgeschichte von der Verkündung des Engels, der Erscheinung des Sterns und der Anbetung der Hirten bis zur Huldigung der Weisen aus dem Morgenland differenziert untermalt und die Freude der heiligen Nacht zum Ausdruck gebracht. Der Text stammt von seiner Frau, der Dichterin Franziska von Hoffnaaß. Die Weihnachtskantate bezeichnet Noe als "tolle Komposition mit oratoriumhaftem Charakter".

Damit sich der Dirigent voll auf die Probenarbeit konzentrieren kann, wird er durch die Leingartener Musikschul-Lehrerin Frieda Hoerdt am Klavier unterstützt.

Übungen für eine gute Körperhaltung, richtiger Atemtechnik und einer guten Artikulierung bilden den Singstundenauftakt. "Die Spannung muss vom Rücken kommen, die nimmt dem Bauch die Kraft beim Singen ab", erklärt die Sandra Lang-Hempel. Nach zehn Minuten übernimmt der Chorleiter das Kommando: Schlagt bitte die Noten auf. Wir beginnen mit der Nummer zwei." Nach wenigen Takten bricht Noé ab: "Jeder macht sein eigenes Tempo, das kann nicht sein. Das Ganze muss einheitlich und rhythmisch klingen."

Legato - Der Chor setzt wieder ein: "O segne die Weide, Schöpfer der Welt." Noé nickt. "Gut so". Einige Takte später nimmt er sich das Bassregister vor und fordert es auf, ab Takt 118 ein schönes Legato zu singen, nicht so abgehackt." Auch Sandra Lang-Hempel greift ein: "Denken Sie an das Herunterfallen eines Steines, dann geht alles beschwingter". Bei verschiedenen Solopassagen ist auch ihre Stimme zu hören. Immer wieder pickt sie sich verschiedene Akteure aus den Reihen der Sänger aus, um mit ihnen separat in einem Nebenraum zu üben.

Nach zweieinhalb Stunden ist die Singstunde beendet. Sandra Lang-Hempel ist zufrieden: Der Singgemeinschaft stellt sie ein gutes Zeugnis aus: Sie ist engagiert und mit schönen Stimmen besetzt. "Die Konzertbesucher", verspricht sie, "dürfen sich auf ein musikalisches Sahnebonbon freuen."

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