Scherzo - 23. Oktober 2010

Ein unernstes Gesamtkunstwerk

Der Liederkranz Leingarten e. V. bot ein anspruchsvolles Programm - Von Konrad Fischer

Leingarten. „Das gibt’s nur einmal, das gibt’s nie wieder…“ sangen die Zuschauer begeistert gemeinsam mit den Chören und Solisten des Liederkranz Leingarten e. V. im voll besetzten Kulturgebäude im Eichbott zum Abschluss des Unterhaltungskonzertes mit dem Motto SCHERZO. Sie dankten ihnen mit langem stürmischen Applaus, besonders auch Gerhard U. Noé, der mit seiner 40jährigen Erfahrung als Chorleiter und Dirigent ein sehr anspruchsvolles Gesamtkunstwerk einstudiert hatte. „Es war heute Abend sehr schön, und das Singen hat uns großen Spaß gemacht;“ so fasste die dreizehnjährige Imogen Klauß des Kinder- und Jugendchors HEARTSOUNDS den Konzertabend zusammen. Sie ist schon zehn Jahre Mitglied des Liederkranzes. Alle Teilnehmer wünschten sich wohl dieses gelungene künstlerisches Ereignis nicht nur einmal, sondern bald wieder.

Unernstes Programm „SCHERZO, das ist der musikalische Begriff für ein humorvolles Musikstück“, erklärte Jochen Rummel, 1. Vorsitzender des Vereins, dem Publikum. Er führte es mit Witz und Sachkunde heiter und entspannt durch das „unernste“ Programm, erklärte kurz interessant die Herkunft und Hintergründe der dargebotenen Sammlung von lustigen und hintersinnigen Liedern aus dem späten Mittelalter bis hin zur Gegenwart, von Baldassare Donati (15551); Georg Philipp Telemann, Gioachino Rossini über Walter Jurmann (Veronika, der Lenz ist da) bis hin zu Heinz Erhadt (Gedichte und Vertonungen) und Loriot (Die Jodelschule).
„Nach den klassischen Konzerten der letzten drei Jahre mit Verdis Requiem, der Première Messe von Charles René und Der Rose Pilgerfahrt von Robert Schumann wollten wir etwas Heiteres darbieten“, sagte Rummel. Die Mitwirkung der Kinder und Jugendlichen der HEARTSOUNDS, bei dem der große Anteil von Jungen ins Auge fiel, sollte auch dazu beitragen.

Chorkonzert des Liederkranzes Leingarten. Am Ende sangen auch die Zuhörer begeistert mit. Foto: Konrad Fischer


Qualität Alle Vorträge waren gewichtig, mal einfühlsam und sensibel, dann wiederrum temperamentvoll und herzhaft humorvoll, die Einsätze, der Chorklang, die Intonation und der Rhythmus überzeugten musikalisch. Die Freude und Begeisterung der Akteure am Singen und Vortragen übertrugen sich auf das lebhafte Publikum. Wieder zeigte sich: Die Chöre der Region singen längst nicht mehr nur, sondern sie bieten anspruchsvolle komplette Unterhaltungsprogramme von Chor- und Sprechgesang, Sketchen und Gedichten und auch Tanz an.
„Ich bin sehr zufrieden mit dem Abend!“, so Noé. „An die Darbietenden wurden große Anforderungen gestellt, da sie sich gesanglich auf die Mentalitäten wechselnder Epochen einstellen mussten. Auf ein einzelnes Werk kann man sich oft besser konzentrieren.“

Solisten: Studenten der Staatlichen Hochschule für Musik und darstellende Kunst Stuttgart Tabea Schmidt (Sopran), Maria Pizzuto (Mezzosopan), Dennis Marr (Tenor), Johannes Mooser (Bariton). Klavier: Martin Banholzer.

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