Liebe Sängerinnen und Sänger!
Die letzte Jahreshauptversammlung mit persönlich anwesenden Teilnehmern fand – wie sich sicher alle noch lebhaft erinnern können – vor vier Jahren am 27.03.2019 mit 25 Teilnehmern statt. Ein Jahr zuvor, am 18.04.2018, waren es noch 38 gewesen. Die folgenden Hauptversammlungen am 24. 11. 2020 mit 27 Teilnehmern, am 07.12.2021 mit ebenfalls 27 Teilnehmern und am 08.03.2022 mit 35 Teilnehmern konnten aufgrund der Corona-Pandemie nur noch virtuell durchgeführt werden. Wenn sich heute wieder 33 Aktive versammelt haben, kann man davon ausgehen, dass digitale Hauptversammlungen ihren Zweck ebenso gut erfüllen wie die mit anwesenden Mitgliedern.
Was aber gar nicht geht, ist digitales Singen. Das heißt, es geht schon, aber es klingt ziemlich daneben. Es wurde in verschiedenen Varianten in anderen Chören probiert - mit nur sehr mäßigem Erfolg. Wir können deshalb von Glück sagen, dass wir ab dem 29. März im vergangenen Jahr wieder singen durften. Das war auch dringend notwendig, wenn das ursprünglich für den 22.11.2020 geplante Konzert mit den Liebesliederwalzern von Johannes Brahms endlich mit fast zwei Jahren Verspätung am 03. Oktober ein Erfolg werden sollte. Und um es vorwegzunehmen: Es wurde ein Erfolg. Aber dazu später mehr.
Zunächst war fleißiges Üben angesagt, wobei anfangs die Teilnahme an den Singstunden durchaus besser hätte sein können. Es war also fast wie immer – auch was die Pünktlichkeit anbetrifft. Stichwort: Singstundenbeginn 20.00 Uhr. Ob die sanfte Erinnerung an die anstehenden Termine von Jochen im Amtsblatt vom 14. Juli zu der danach eingetretenen Besserung geführt hat, sei dahingestellt. Wichtig ist nur, dass sich die Chormitglieder danach erkennbar auf die anstehende Aufgabe konzentriert haben. Auch wenn die 18 Einzelkompositionen der Liebesliederwalzer von Johannes Brahms nach viel klingt. Einen Konzertabend kann man damit nicht bestreiten. Deshalb hatte Johannes weitere Stücke in das Programm aufgenommen, die zum Titel: „So romantisch wie noch nie“ passen konnten.
Nicht unbedingt romantisch, aber passend zum Datum des Konzerts, dem 03. Oktober - seit 1990 Nationalfeiertag des geeinten Deutschlands – erklang zu Beginn die Nationalhymne in einem vierstimmigen Satz. Anschließend brachte der Chor dann zwölf der achtzehn Liebesliederwalzer im Wechsel mit unserem Johannes und seiner Frau Kirstin sowie mit Julia und Dominik Heil als Solisten zu Gehör. Damit war die erste Hälfte des Konzerts ausgefüllt. Der zweite Teil war zwar weniger romantisch, dafür aber umso eindrucksvoller. Die Tritsch-Tratsch Polka von Johann Strauß diente als lustige Einleitung des Höhepunkts des Abends mit der „Chorprobe“ aus Albert Lorzings Oper: „Zar und Zimmermann“.
Eindeutiger Star war dabei Lauritz Rummel. Er bewies, dass er eine Rolle wie die des Bürgermeisters van Brett in begeisternder Form stimmlich und mimisch auf die Bühne bringen konnte, ohne dabei ein Notenblatt in der Hand halten zu müssen. Nicht nur das Publikum war begeistert. Vielleicht muss man es gar nicht besonders erwähnen: Der Saal war bis auf den letzten Platz gefüllt. Wer weiß, ob das auch so gewesen wäre, wenn der Vorstand nicht mehrfach im Amtsblatt auf den laufenden Vorverkauf hingewiesen hätte. Ebenfalls bestens besucht war die Seniorenfeier 70+, zu der die Stadt Leingarten alle über 70-jährigen Einwohner wie in jedem Jahr in die Festhalle eingeladen hatte. Im Wechsel mit dem Männerchor dürfen wir in jedem zweiten Jahr die Senioren mit einem kurzen Musikprogramm unterhalten.
Schon im alten Jahr begannen dann die ersten Proben für das Jahreskonzert 2023. Im Amtsblatt vom 10. November hatte Jochen schon auf ein Fragerätsel hingewiesen. Wie inzwischen alle wissen, stehen elf Musicalausschnitte auf dem Programm, deren Titel auf wundersame Weise das Wort: „Liederkranz“ bilden. Für dieses – wie es Josef Staudinger in seinem Artikel vom 09. November ausdrückte - niveauvolle Thema bedarf es natürlich vieler kräftiger Stimmen; und zwar möglichst vieler zusätzlicher Stimmen. Erstaunlicherweise waren diverse Aufrufe am 09.11.,31.12. und 14.01. in der Heilbronner Stimme von Erfolg gekrönt. Sowohl im Sopran als auch im Alt gab es zählbaren und hörbaren „Nachwuchs“. Der weitere Aufruf im Amtsblatt vom 09. Februar: „Neue Männer braucht das Land“ hatte dagegen keinen vergleichbaren Erfolg. Aber das kann ja bis zum Herbst noch werden. Und ich bin sicher – um unsere Altkanzlerin Angela Merkel zu zitieren - „Wir schaffen das!“